Das erste Formwerk, das Junghans verbaute, wurde nicht von Junghans selbst konstruiert, sondern vom Schweizer Rohwerkehersteller Peseux (genauer: „Fabrique d´Ebauches de Peseux SA“).
Es ist das wirklich selten anzutreffende Junghans J63, das 1931 das Licht der Welt erblickte. Es wurde zwar eine verhältnismäßig lange Zeit von Junghans verwendet, immerhin sechs Jahre, (also bis 1937, dann abgelöst durch das Junghans J86), dennoch scheinen nicht mehr viele zu existieren. Das Kaliber wurde bei Peseux Kaliber Peseux 110 bzw. 110 – 114 genannt.
Die Ankerhemmung mit Steinpaletten tut nur noch bei der zuerst gezeigten Uhr zuverlässig ihren Dienst, nur der obere Bandanstoß ist defekt und ein Stück ausgebrochen. Beide Bandanstöße wurden bereits früher verlötet. Das 8 3/4 x 12‘‘‘ große Werk hat eine Schraubenunruh und läuft mit 18.000 A/h.
Ein wirklich schönes Werk mit 15 Steinen, das mit seiner abgeflachten Seite zur Krone hin doch ungewöhnlich wirkt.
Die schmale Bauform des Werkes ermöglicht natürlich auch schmale Gehäuse, die erstgezeigte Uhr hat die Maße 34,2 mm x 21,8 mm. Das verwendete Material dürfte verchromtes Messing sein, der gepresste Boden ist mit Edelstahl geprägt, zusätzlich steht dort: GK, dazwischen Stern und Sichel (Gebr. Kuttroff, Gehäusehersteller aus Pforzheim).
Es existiert auch eine Variante mit 7 Steinen, leider fehlt hier das Gehäuse-Oberteil.
Das Gehäuse der zuletzt gezeigten J63, deren Werk inkomplett ist, passt leider nicht zur oben gezeigten Uhr, da dort das Zifferblatt zu breit und zu kurz ist. Trotzdem finde ich das Gehäuse mit seinen beweglichen Bandanstößen sehr apart. Hoffentlich finde ich irgendwann ein passendes Zifferblatt!
Hier sind die Daten des Werkes nochmal zu finden: Junghans J63
Wer das erste wirklich von Junghans entwickelt und produzierte Formwerk sucht, muss hierhin: Junghans J86