Wieder eine alte Junghans Uhr, die darauf wartete, wieder in Gang gesetzt zu werden. So habe ich mich also vor einiger Zeit über diese stark verdreckte Junghans 625.20 gestürzt. Die Uhr lief nicht mehr, nur die Zeigerstellung funktionierte noch, nicht aber die Datumsfunktion.
Beim Zerlegen kam viel Schmutz zutage.
Das Junghans 625 ist das letzte mechanische Werk von Junghans vor dem Quarzboom. Dieses Kaliber wurde von Junghans nur in den Jahren 1975 – 1976 gefertigt. Die vorliegende Uhr stammt aus dem Januar 1975 (A75).
Nach dem Ausschalen aus dem Gehäuse wurde eine stark verrostete Aufzugswelle sichtbar. In der Hoffnung, dass diese noch ein wenig länger halten wird, entschloss ich mich, die Welle nach der Reinigung wieder zu verbauen.
Als Nicht-Profi war mir der Aufbau der Datumsschnellschaltung, die in der zweiten Kronenrastung bedient wird, neu.
Die Automaticgruppe von unten. Auch hier Unmengen dicker, fast schlammiger Dreck.
Die geöffnete Star-Shock Stoßsicherung mit und ohne Steine.
Ohne die Automaticgruppe und den Rotor ist das Werk ziemlich flach und entspricht im Aufbau dem Junghans 623.
Selbst der Anker war verdreckt. Kein Wunder, dass die Uhr nicht mehr lief. Das erste Foto zeigt den Anker vor der Reinigung, das andere danach. Schön kann man den Schellack erkennen, mit dem die Ankersteine befestigt sind.
Sehr schwierig und fummelig ist der Einbau der Federchen, die die Nasen (aus Kunststoff) halten, die für das Springen der Datumsscheibe sorgen. Nach einigen erfolglosen Versuchen, habe ich beiden Federn vorpositioniert eingelegt ohne diese einzuspannen und dann die durchsichtige Abdeckscheibe verschraubt. In dieser sind extra Aussparungen angebracht, um die beiden Federn dann in die Mulden zu schieben. Die ersten Fotos zeigen das Werk bei der Demontage, die Feder und die Kunststoffnasen sind rot markiert, die durchsichtige Scheibe ist schon abgenommen. Die nächsten Fotos sind nach der Montage.
Details des Aufzugmechanismus.
Die Aufzugswelle ist massiv verrostet. Das erste Foto zeigt die Welle nach der Reinigung in der ELMA-Reinigungsmaschine, das zweite zeigt die Welle nach einer leichten „Politur“ mit dem Dremel.
Im Zentrum des Stunden- und des Minutenzeigers war die weiße Lackierung abgeplatzt und wurde erneuert.
Nach der Remontage läuft das Werk nun wieder und alle Funktionen sind gegeben. Scheinbar war das Werk nur derart verdreckt, dass es nicht mehr funktionierte.
Hier gibt es weitere Basisinformationen: Junghans 625.20