Das eckige Formwerk, das von Junghans Kaliber J63 genannt wurde, hinter dem sich aber ein Peseux 110 verbirgt, fand hier sein zu Hause in einem riesigen runden Gehäuse mit stattlichen 35 mm Durchmesser. Als ich die Uhr kaufte, fehlte der Rückdeckel und das Werk lief nicht. Ein Zapfen der Unruhwelle war gebrochen. Ein Wechsel der Unruhwelle stellt für mich leider ein nicht überwindbares Hindernis dar, obwohl ich eine neue besorgte. In meinem Fundus fand sich aber ein noch intaktes Kaliber Peseux 110, das jetzt herhalten musste.
Neben dem Rückdeckel fehlte auch die Aufzugswelle. Auch diese ließ sich besorgen und zunächst verlängerte ich diese mit einer Aufzugswellenverlängerung, da der Durchmesser des runden Gehäuses zunächst auf eine längere schließen ließ.
Der Rückdeckel bedeutete ein Problem, dass ich nicht alleine lösen konnte. Glücklicherweise konnte ich in meinem Fundus einen Deckel finden der bis auf wenige zehntel Millimeter zu groß und fast passgenau war. Für solche Fälle kann ich Herrn Kandsperger empfehlen: http://www.aurum-schmuckgestaltung.de/laserarbeiten
Die Markierungen sind noch sichtbar, an denen Metall aufgetragen wurde. Der Deckel rastet jetzt mit einem satten "Knack"...
Das Zerlegen beginnt mit der Entnahme des Werkes aus dem Gehäuse und anschließendem Ausbau der empfindlichen Hemmungsgruppe. Vorher wurde die Aufzugsfeder abgespannt. Glücklicherweise hatte ich ein komplettes, funktionierendes Spenderwerk.
Zifferblattseitig wurde der Aufzugs- und Zeigerstellmechanismus entfernt.
Der Anker und das Ankerrad werden entfernt. Vor der Entfernung des Ankerrades empfiehlt es sich, das Räderwerk zu testen, indem das Werk über die Krone aufgezogen wird oder mittels eines Schraubziehers direkt über das Sperrad über dem Federhaus.
Während des Zerlegens des kompletten Werkes zeigte sich bereits ein großer Fehler: Alle Teile waren deutlich magnetisiert und konnten in aneinanderheftenden Bündeln mit der Pinzette hochgehoben werden...