Nachdem ab 1903 bei Junghans mit der ersten Taschenuhr die Kleinuhrenfertigung begann, konnte im Jahr 1910 die Serienreife erreicht werden. Oskar Junghans (1876 – 1927) entwickelte die Taschenuhr mit dem Kaliber J9. Endlich eine Uhr mit Volltrieben und massiven Platinen, die nicht nach dem Vorbild der amerikanischen Taschenuhren, die häufig mit Hohltrieben und Pfeilerwerken ausgestattet waren, hergestellt wurde.
Ich muss gestehen: die Uhr lag mehrere Jahre fast vergessen und zur Seite gelegt in einem Schubfach, war sie doch ein schönes Geschenk eines guten Freundes. Erst später habe ich nachgesehen, welches Kaliber in ihr tickt und war baff erstaunt, dass es eines der wenigen Kaliber J9 ist. Bislang habe ich live kein Zweites gesehen!
Die Uhr ist wirklich eine Pracht, mit ihrer Ankerhemmung (Steinpaletten), mit 15 Steinen und einer Breguet-Kompensationsspirale. Die Zeiger sind original, das Gehäuse besteht aus Silber und Rotgold, die Platinen sind gelbvergoldet.
Einen äußerst umfassenden Überblick über die verschiedenen Varianten des Junghans J9 und deren Verwendung ist auf der hochinformativen Seite von Dirk Fassbender zu finden: Dirk Fassbender - Junghans J9